Sicheres Arbeiten mit Generativer KI: Urheberrecht

Urheberrecht trifft KI: Der Einsatz generativer Künstlicher Intelligenz bringt kreative Möglichkeiten und rechtliche Herausforderungen. Erfahren Sie, worauf Sie bei KI-generierten Inhalten achten müssen – von Schöpfungshöhe über Lizenzbedingungen bis zur Dokumentation. Mit unseren Praxistipps schützen Sie sich vor rechtlichen Fallstricken und nutzen KI rechtssicher für Ihre kreativen Projekte.
Roboter auf grünem Hintergrund mit Tablet in der Hand, der Urheberrecht bei Generativer KI symbolisiert

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Das Ur­he­ber­recht ist ein Eck­pfei­ler krea­ti­ver Si­che­rung und sorgt für den Schutz von geis­ti­gem Ei­gen­tum. Durch den Ein­satz von ge­ne­ra­ti­ver Künst­li­cher In­tel­li­genz ent­ste­hen nun neue Her­aus­for­de­run­gen. In die­sem Bei­trag er­hal­ten Sie Pra­xis­tipps zur Ver­wen­dung KI-ge­ne­rier­ter In­hal­te und Ant­wor­ten auf die bren­nends­ten Fra­gen aus un­se­rer In­fo­ver­an­stal­tung.

Krea­ti­ves Ar­bei­ten mit ge­ne­ra­ti­ver KI – wor­auf soll­ten Sie ach­ten?

Vie­le mei­ner krea­ti­ven Ide­en im Kopf konn­te ich bis dato kaum um­set­zen. Der Grund? Man­geln­de künst­le­ri­sche Fä­hig­kei­ten. Mein räum­li­ches Den­ken reicht sel­ten über ein Strich­männ­chen hin­aus. Gut, viel­leicht noch ein Wür­fel aus dem Geo­me­trie-Un­ter­richt. Da­her er­freue ich mich als ak­ti­ver Nut­zer der ge­ne­ra­ti­ven Bil­der­stel­lung, wel­che mir schon vie­le So­ci­al-Me­dia-Posts vi­sua­li­siert hat.

Ein wei­te­rer Plus­punkt ge­gen­über den Bild­da­ten­ban­ken? Ich be­kom­me nicht nur das Bild 1:1 aus mei­nem Kopf auf den di­gi­ta­len Bild­schirm, ich darf es so­gar frei ver­wen­den und be­nö­ti­ge kei­ne Li­zenz­an­ga­ben. Ge­ni­al, oder?

Nun, ganz so ein­fach ist es dann doch nicht. Die wich­tigs­ten As­pek­te des Ur­he­ber­rechts bei ge­ne­ra­ti­ver KI möch­te ich nun mit ein paar Pra­xis­tipps zu­sam­men­tra­gen:

1. Schöp­fungs­hö­he und Ur­he­ber­recht:

Grund­sätz­lich gilt, dass ge­ne­rier­te Wer­ke ohne wei­te­res Zu­tun nicht ur­he­ber­recht­lich ge­schützt wer­den kön­nen. Für das Ur­he­ber­recht ist ein schöp­fe­ri­scher Pro­zess not­wen­dig. Sie müs­sen die ge­ne­rier­ten Wer­ke also wei­ter­ver­ar­bei­ten oder ver­än­dern.

2. Her­aus­for­de­run­gen bei der Ver­wen­dung:

Ge­ne­rier­te Wer­ke soll­ten nicht di­rekt über­nom­men und ver­wen­det wer­den. Da­für gibt es zwei Grün­de:

  • Die ge­ne­rier­ten Wer­ke sind nicht au­to­ma­tisch li­zenz­frei. Schau­en Sie in die Nut­zungs­be­din­gun­gen des je­wei­li­gen An­bie­ters Ih­rer KI-Soft­ware. Ge­ben Sie im­mer die ge­nutz­te KI-Soft­ware an. Ein kur­zer Hin­weis, wie “Das Bild wur­de mit Ado­be Fire­fly er­stellt”, ist sinn­voll.
  • Künst­li­che In­tel­li­gen­zen ba­sie­ren auf Trai­nings­da­ten. Die­se kön­nen manch­mal nicht ein­seh­bar sein. Wur­de eine Künst­li­che In­tel­li­genz mit ur­he­ber­recht­lich ge­schütz­ten Da­ten trai­niert, kön­nen die Er­geb­nis­se ähn­lich zu ur­he­ber­recht­lich ge­schütz­ten Wer­ken sein. Auch wenn der Ein­satz Künst­li­cher In­tel­li­genz Zeit spa­ren soll: Schüt­zen Sie sich selbst und prü­fen Sie, ob Text oder Bild be­reits star­ke Ähn­lich­keit zu ur­he­ber­recht­lich ge­schütz­ten Wer­ken auf­wei­sen. Nut­zen Sie da­für die um­ge­kehr­te Bil­der­su­che ein­fa­cher Such­ma­schi­nen, wie Goog­le, Eco­sia oder Duck­Duck­Go.
3. Do­ku­men­ta­ti­on ist wich­tig:

Dokumentieren Sie Ihre Werke und Ihre Prompts. Erstellen Sie dafür ein Ordnersystem, indem die generierten Bilder oder Texte landen. Notieren Sie sich dazu auch die genutzten Prompts. ChatGPT speichert derzeit Chatverläufe für über ein Jahr. Adobe Firefly nutzt Ihren Prompt, um das heruntergeladene Bild danach zu benennen, jedoch mit Zeichenbegrenzung. Sie können sich damit bei Plagiatsvorwürfen schützen oder für kreative Zwecke Prompts wiederverwenden.

4. Blick in die Zu­kunft

Im März 2024 wur­de der EU Ar­ti­fi­ci­al In­tel­li­gence Act ver­öf­fent­licht. Das Ge­setz ord­net der Ver­wen­dung von KI drei Ri­si­ko­ka­te­go­ri­en zu. Dem­nach wer­den An­wen­dun­gen und Sys­te­me ver­bo­ten, die ein in­ak­zep­ta­bles Ri­si­ko dar­stel­len, wie bei­spiels­wei­se ein staat­lich be­trie­be­nes So­ci­al Sco­ring.

Wei­ter­hin un­ter­lie­gen An­wen­dun­gen mit ho­hem Ri­si­ko, wie z. B. ein Tool zum Scan­nen von Le­bens­läu­fen, das eine Rang­fol­ge von Be­wer­bern er­stellt, be­son­de­ren recht­li­chen An­for­de­run­gen. Die meis­ten Tools, die rei­ne In­hal­te wie Bil­der oder Tex­te ge­ne­rie­ren, sind als ri­si­ko­arm oder –be­grenzt ein­ge­ord­net.

Wichtige Fragen und Antworten

Hat eine generative KI ein Urheberrecht?

Eine künst­li­che In­tel­li­genz kann kein Ur­he­ber­recht be­sit­zen, da sie kei­ne na­tür­li­che Per­son ist und so­mit kei­ne Wer­ke schöp­fe­risch er­stel­len und be­an­spru­chen kann. Eine KI ist auch kei­ne recht­li­che Per­son und nicht in der Lage, ei­ge­ne Ent­schei­dun­gen zu tref­fen. Da­her kann sie kei­ne Rech­te, wie das Ur­he­ber­recht, be­sit­zen.

Es ist je­doch dar­auf zu ach­ten, ob die Künst­li­che In­tel­li­genz mög­li­cher­wei­se mit ur­he­ber­recht­lich ge­schütz­ten Da­ten trai­niert wur­de. Viel Kon­junk­tiv, der je­doch nicht vor ur­he­ber­recht­li­chen An­sprü­chen Drit­ter schützt.

Sind von generativer KI erstellte Bilder lizenzfrei?

Von KI er­stell­te Bil­der sind nicht au­to­ma­tisch li­zenz­frei. Die Li­zen­zie­rung von KI-ge­ne­rier­ten Bil­dern hängt von ver­schie­de­nen Fak­to­ren ab, ein­schließ­lich der spe­zi­fi­schen Nut­zungs­be­din­gun­gen der KI-Platt­form oder Soft­ware, die zur Er­stel­lung der Bil­der ver­wen­det wur­de. Es ist wich­tig zu be­ach­ten, dass geis­ti­ges Ei­gen­tum und Ur­he­ber­rech­te auch auf von KI er­stell­ten In­hal­ten lie­gen kön­nen, je nach den gel­ten­den Ge­set­zen und Ver­ein­ba­run­gen.

Ich lasse meinen selbst verfassten Text von einer generativen KI einsprechen – kann nun jeder meinen Text durch künstliche Stimme frei verwenden?

Je nach Nut­zungs­be­din­gun­gen des KI-An­bie­ters kann dies der Fall sein. Auf die­se Fra­ge kann kei­ne ein­deu­ti­ge Ant­wort ge­ge­ben wer­den. Wer KI als Werk­zeug, wie bei­spiels­wei­se in­ner­halb von Ado­be Pho­to­shop, nutzt, der be­hält sein Ur­he­ber­recht am be­ar­bei­te­ten Bild. Dies könn­te auch auf die Nut­zung von KI-Stim­men zu­tref­fen.  Eine wei­te­re Mög­lich­keit ist es, sich das Au­dio­stück mit Crea­ti­ve Com­mons-Li­zen­zen zu schüt­zen, so­fern es die Nut­zungs­be­din­gun­gen der ge­nutz­ten KI-Soft­ware zu­las­sen.

Sind die Texte von ChatGPT Plagiate?

Nein, da ChatG­PT nicht di­rekt In­hal­te von den Ur­sprungs­quel­len über­nimmt. Di­rek­te Zi­ta­te wer­den als sol­che ge­kenn­zeich­net. Den­noch ist es rat­sam, den Out­put noch­mal zu prü­fen und um­zu­for­mu­lie­ren. Denn trotz der gro­ßen Un­ter­stüt­zung, die ChatG­PT lie­fert, sind die Tex­te nicht im­mer feh­ler­frei.

KI-ge­ne­rier­te In­hal­te kön­nen eine groß­ar­ti­ge Mög­lich­keit sein, um Ihre krea­ti­ven Ide­en um­zu­set­zen Es ist aber wich­tig, sich be­wusst zu sein, wie das Ur­he­ber­recht dar­auf an­ge­wen­det wer­den kann. Blei­ben Sie si­cher und in­for­miert und ge­hen Sie kei­ne Ri­si­ken ein.

Dieser Beitrag wurde mithilfe von ChatGPT 3.5 und ChatGPT 4.0 recherchiert und verfasst. Bitte beachten Sie, dass dieser Blogbeitrag keine Rechtsberatung ersetzt. Stand 01/2025.

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Ursprünglicher Text ↗ von Tim Scharf

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