Generationenübergreifende Kommunikation in der Ausbildung

Generationenübergreifende Kommunikation in der Ausbildung: In Ausbildungsbetrieben treffen Babyboomer, Millennials und Gen Z aufeinander – mit unterschiedlichen Werten und Kommunikationsstilen. Um Missverständnisse zu vermeiden und eine produktive Zusammenarbeit zu fördern, sind gezielte Strategien entscheidend: Anpassung an bevorzugte Kommunikationswege, eine starke Feedback-Kultur und Mentoring-Programme. So wird Vielfalt zur Stärke und die Ausbildung erfolgreicher.
Eine ältere Frau und eine jüngere Frau führen ein freundliches Gespräch in einem modernen Büroflur. Die ältere Frau hält Unterlagen in der Hand, während die jüngere lächelnd zuhört. Das Bild symbolisiert generationenübergreifende Kommunikation und den Austausch von Wissen in der Arbeitswelt.

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Als Aus­bil­de­rin oder Aus­bil­der ken­nen Sie die Her­aus­for­de­rung: In Ih­rem Aus­bil­dungs­be­trieb tref­fen un­ter­schied­li­che Ge­nera­tio­nen auf­ein­an­der – Ba­by­boo­mer, Mill­en­ni­als und die Ge­nera­ti­on Z. Jede bringt nicht nur ei­ge­ne Wer­te und An­sich­ten mit, son­dern auch ganz un­ter­schied­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ge­wohn­hei­ten. Igno­rie­ren Sie die­se Un­ter­schie­de, sind Miss­ver­ständ­nis­se und Span­nun­gen vor­pro­gram­miert. Doch kei­ne Sor­ge: Mit ein paar ge­ziel­ten Stra­te­gi­en schaf­fen Sie eine har­mo­ni­sche Zu­sam­men­ar­beit und ma­chen die Viel­falt der Ge­nera­tio­nen zu Ih­rem Vor­teil. 

War­um ge­nera­tio­nen­über­grei­fen­de Kom­mu­ni­ka­ti­on ent­schei­dend ist

Stel­len Sie sich vor: Sie ver­schi­cken eine E-Mail mit wich­ti­gen In­fos, aber Ihr Azu­bi re­agiert lie­ber auf eine kur­ze Whats­App-Nach­richt. Sol­che Si­tua­tio­nen sind All­tag – und nicht etwa, weil je­mand „rich­tig“ oder „falsch“ kom­mu­ni­ziert. Viel­mehr zeigt sich hier der Un­ter­schied zwi­schen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­wel­ten: 

  • Ba­by­boo­mer und Gen X: Sie schätzen klare Strukturen, Hierarchien und formellen Austausch. 
  • Mill­en­ni­als (Gen Y): Sie legen Wert auf regelmäßiges Feedback und eine entspannte, kollegiale Atmosphäre. 
  • Ge­nera­ti­on Z: Sie bevorzugt schnelle, digitale Kommunikation und direkte Ansprache. 

Für Sie be­deu­tet das: Die­se Un­ter­schie­de zu er­ken­nen und be­wusst zu be­rück­sich­ti­gen, ist der Schlüs­sel zu ei­ner pro­duk­ti­ven Aus­bil­dungs­um­ge­bung. Mit ge­ziel­ter Kom­mu­ni­ka­ti­on för­dern Sie Ver­ständ­nis, In­no­va­ti­on und Team­har­mo­nie. 

Ihre Tool­box: Prak­ti­sche Tipps für bes­se­re Kom­mu­ni­ka­ti­on

1. Kom­mu­ni­ka­ti­ons­sti­le er­ken­nen und nut­zen 

Nicht alle Azu­bis und Kol­leg:in­nen ti­cken gleich. Wäh­rend er­fah­re­ne Kol­leg:in­nen struk­tu­rier­te Mee­tings be­vor­zu­gen, sind Jün­ge­re für spon­ta­ne Zoom-Calls oder kur­ze Chats zu ha­ben. 

So ge­hen Sie vor: 

  • Be­ob­ach­ten Sie, wel­che Kom­mu­ni­ka­ti­ons­for­men bei Ih­ren Azu­bis am bes­ten an­kom­men. 
  • Fra­gen Sie ak­tiv nach: „Wel­che Ka­nä­le und Me­tho­den sind für Sie am ein­fachs­ten?“ 
  • Pas­sen Sie Ih­ren Stil fle­xi­bel an. 

Tipp: Bereits die Frage nach dem bevorzugten Kommunikationsweg zeigt, dass Sie Ihre Azubis ernst nehmen – und das stärkt die Motivation. 
 

2. Eine Feed­back-Kul­tur eta­blie­ren 

Kon­struk­ti­ves Feed­back ist in der Aus­bil­dung un­ver­zicht­bar – und ge­ra­de für die Ge­nera­ti­on Z be­son­ders wich­tig. Sie ist schnel­le Rück­mel­dun­gen ge­wohnt und schätzt kla­re Aus­sa­gen. 

So geht’s: 

  • Ge­ben Sie re­gel­mä­ßig Feed­back, statt nur ein­mal im Jahr. 
  • Sei­en Sie wert­schät­zend und kon­kret: Spre­chen Sie Stär­ken und Po­ten­zia­le glei­cher­ma­ßen an. 
  • Las­sen Sie Raum für Rück­fra­gen und Aus­tausch. 

Tipp: Planen Sie Feedback-Gespräche fest ein, z. B. alle vier Wochen – das schafft Verlässlichkeit. 
 

3. Men­to­ring statt star­rer Hier­ar­chi­en 

Ge­nera­tio­nen­über­grei­fen­de Kom­mu­ni­ka­ti­on ist eine Win-win-Si­tua­ti­on, wenn bei­de Sei­ten von­ein­an­der ler­nen: 

  • Er­fah­re­ne Aus­bil­der:in­nen brin­gen Wis­sen und Struk­tur ein. 
  • Jun­ge Azu­bis zei­gen neue Per­spek­ti­ven und in­no­va­ti­ve Tech­no­lo­gi­en auf. 

So set­zen Sie es um: 

  • Star­ten Sie ein Men­to­ring-Pro­gramm. 
  • Sor­gen Sie für re­gel­mä­ßi­gen Aus­tausch in klei­nen Teams. 

Tipp: Fördern Sie den gegenseitigen Austausch aktiv – das stärkt das Verständnis und die Zusammenarbeit. 

Stol­per­stei­ne er­ken­nen und meis­tern

Kon­flik­te ver­mei­den 

Miss­ver­ständ­nis­se sind der häu­figs­te Aus­lö­ser von Kon­flik­ten. Der Schlüs­sel: Kla­re Er­war­tungs­hal­tun­gen und of­fe­ne Ge­sprä­che. 

So han­deln Sie pro­ak­tiv: 

  • Or­ga­ni­sie­ren Sie Work­shops oder Dia­logrun­den zu Kom­mu­ni­ka­ti­ons­sti­len. 
  • För­dern Sie Ver­ständ­nis für die Per­spek­ti­ven der an­de­ren. 

Tipp: Offene Feedback-Runden sind Gold wert, um Spannungen frühzeitig abzubauen. 
 

Un­ter­schied­li­che Sti­le har­mo­ni­sie­ren 

Se­hen Sie Un­ter­schie­de nicht als Pro­blem, son­dern als Chan­ce. 

Ihre Lö­sun­gen: 

  • Le­gen Sie ge­mein­sa­me Kom­mu­ni­ka­ti­ons­re­geln fest. 
  • Er­mu­ti­gen Sie Ihr Team zu Kom­pro­mis­sen und Of­fen­heit. 

Tipp: Heben Sie immer wieder hervor, wie bereichernd unterschiedliche Sichtweisen sein können. 

Fa­zit: Ihre Chan­ce auf Er­folg

Ge­nera­tio­nen­über­grei­fen­de Kom­mu­ni­ka­ti­on ist kein Hin­der­nis, son­dern eine ech­te Be­rei­che­rung für Ih­ren Aus­bil­dungs­be­trieb. In­dem Sie be­wusst auf die Un­ter­schie­de ein­ge­hen, Miss­ver­ständ­nis­se ver­mei­den und den Aus­tausch för­dern, schaf­fen Sie eine At­mo­sphä­re des Re­spekts und der Zu­sam­men­ar­beit. 

Nut­zen Sie die­se Chan­ce – und ge­stal­ten Sie die Aus­bil­dung so, dass jede Ge­nera­ti­on ihr Bes­tes ein­brin­gen kann. Viel Er­folg da­bei!

Ursprünglicher Text ↗ von Christoph Preiß

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